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  Geschichte und Geschichten vom Kaiserstuhl
     
  Der Kaiserstuhl ist eine alte Kulturlandschaft, die erste Besiedelung geht bis in die Jungsteinzeit zurück. Bereits 5 500 v. Chr. wurden Wälder gerodet um die ersten Weiden und Ackerbauflächen zu bewirtschaften. Erstaunlich ist, dass die Menschen im Kaiserstuhl bereits in der Steinzeit Handelbeziehungen bis in den Mittelmeerraum pflegten. Befestigte Höhensiedlungen und monumentale Grabhügel sind Zeugen der keltischen Siedlungsperiode. Ab etwa 50 n. Chr. stand das Kaiserstuhlgebiet unter römischer Herrschaft. Diese Zeit bedeutete auch eine Intensivierung und flächige Ausdehnung der Landwirtschaft, um die Truppen in den Kastellen zu verpflegen sowie der Aufbau einer Verkehrsinfrastruktur. Auch die Anfänge des Weinbaus gehen vermutlich auf den römischen Einfluss zurück. In der zweiten Hälfte des 4. Jahrhunderts erfolgte die Alemannische Machtübernahme mit den alemannischen Dorfgründungen im 6. und 7. Jahrhundert n. Chr. Nach den Alemannen gewannen die Franken die Oberhand in der Region und nach Ihnen zerfiel das Gebiet in mehrere meist kleinere Herrschaften.

Die Grenzlage am Rhein bedeutete über lange Zeit eine Bedrohung für die Menschen in der Region. Besonders die Festungsstadt Breisach wurde aufgrund der strategisch wichtigen Lage des Öfteren im Laufe der Geschichte belagert. Im 30 jährigen Krieg (1618-1648) überlebten nur 30% der Bevölkerung - in einigen Ortschaften sogar noch weniger. Menschen, die der Belagerung standhalten konnten, starben an der ausgebrochenen Pest. Die Wiederbevölkerung der Region erfolgte hauptsächlich durch Einwanderer aus der Schweiz in den Jahren nach dem verheerenden Krieg. 1639-1697 und 1703-1714 waren Teile des Kaiserstuhls unter französischer Herrschaft. Erst nach der napoleonischen Zeit kam das Gebiet zum Großherzogtum Baden.

Der Kaiserstuhl galt lange Zeit als ein Armenhaus. Die hohe Abhängigkeit vom Klima und die starke Kleinparzellierung der Felder und Äcker, die ein wirtschaftliches Bearbeiten der Grundstücke erschwerte, sorgten für ärmliche ländliche Verhältnisse im Kaiserstuhl. Zwar wurden die ersten Terrassierungen bereits zu Zeiten der Franken vorgenommen. Im großen Stil erfolgte die Flurbereinigung im letzten Jahrhundert.

Die wirtschaftliche Blütezeit erlebte der Kaiserstuhl erst wieder in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts. Die fruchtbaren Böden und die klimatischen Bedingungen konnten zu Nutze gemacht werden.

Der Kaiserstuhl bekam wohl seinen Namen von König Otto III., der im Jahr 994 n. Chr. im Alter von 14 Jahren in der Kaiserstuhlgemeinde Leiselheim ein Gericht einberufen hat, weshalb die Gegend zuerst „Königsstuhl“ hieß. Zwei Jahre später wurde der junge König zum Kaiser gekrönt, starb jedoch bereits im Jahr 1002. Der Name „Kaiserstuhl“ wurde erst später in einem Dokument aus dem 14. Jhd. erwähnt.

 

 

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